Schwindel

Schwindel

Als Symptom wird ein Dreh-, Schwank oder auch ein sog. Liftschwindel angegeben. An erster Stelle der möglichen Schwindelformen steht ein gutartiger, sog. Lagerungsschwindel (paroxysmaler Lagerungsschwindel). Hier liegt ein Drehschwindel vor, der sich durch Veränderungen der Körperposition (z.B. durch Kopfbewegungen) auslösen lässt. Als Ursache liegen Imbalancen im Innenohr vor, der Verlauf ist gutartig.

Die Behandlung kann u.a. mit Lagerungsübungen ausgeführt werden.

Eine spezielle Schwindelform, die Meniere-Krankheit, ist durch anfallsweisen Drehschwindel charakterisiert in Verbindung mit Hörverlust, teilweise auch Ohrensausen (Tinnitus). Zusätzlich kann auch Brechreiz oder Erbrechen auftreten. Ursache der Erkrankung ist ebenfalls eine Innenohrfunktionsstörung.

Die Behandlung kann medikamentös ausgeführt werden, zusätzlich besteht aber auch die Notwendigkeit einer hno-ärztlichen Behandlung.

Andere Formen von Schwindel und Gangunsicherheit

Diese werden ausgelöst durch degenerative Veränderungen des Gehirns, beispielsweise im höheren Lebensalter. Diese Erkrankung (Ataxie) macht sich durch eine Gangunsicherheit bemerkbar, die sich besonders bei fehlender Augenkontrolle zeigt.

Die Diagnose wird durch die neurologische Untersuchung gestellt, evtl. in Verbindung mit einer Messung der Nervenleitfähigkeit, zusätzlich wird zur Darstellung des Gehirns eine Computertomographie ausgeführt.

Die Behandlung beinhaltet u.a. eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (Bewässerung des Gehirns), manchmal in Kombination mit durchblutungsfördernden Medikamenten und Krankengymnastik.

Bei Einsetzen von Gangunsicherheit in früheren Lebensjahren können auch in seltenen Fällen erbliche Faktoren vorliegen. Diese erblichen Faktoren sind teilweise durch spezielle molekulargenetische Untersuchungen feststellbar.

Ein Beispiel hierfür ist die hereditäre spastische Spinalparalyse (SSP-HSP), hsp-info.de. Diese ist eine neurodegenerative Erkrankung, die sich teilweise im frühen Schulalter durch Steifigkeit in den Beinen und zunehmende Gangunsicherheit äußert.

Ein weiteres Beispiel ist die spino-cerebelläre Ataxie (SCA). Hier setzen Gleichgewichtsstörungen, teilweise auch in Verbindung mit Sprechstörungen, etwa nach dem 25. Lebensjahr ein. Die Behandlungsmaßnahmen für diese Erkrankungen werden derzeitig mit Gymnastik bzw. mit Antispastikmitteln ausgeführt. Im Bereich der Wissenschaft wird nach gezielteren Behandlungsansätzen geforscht.